Der Fachausschuss für Unternehmensbewertung und Betriebswirtschaft (FAUB) des IDW hat in seiner Sitzung am 22. Oktober 2019 die Empfehlungen für die Marktrisikoprämie vor persönlichen Steuern auf 6-8 Prozent angehoben. Damit reagiert der Ausschuss auf ein anhaltend historisch niedriges Basiszinsniveau.
Vor dem Hintergrund einer anhaltenden expansiven Geldpolitik der EZB ist eine historisch bisher einmalige Situation beobachtbar: der nach den methodischen Empfehlungen des IDW berechnete Basiszinssatz beträgt zum Oktober 2019 faktisch null Prozent und droht in absehbarer Zeit sogar in den negativen Bereich abzusinken.
Niedrige Zinsen führen zu höheren Unternehmenswerten, da der heutige Wert künftiger Gewinnausschüttungen steigt.
Der Fachausschuss für Unternehmensbewertung und Betriebswirtschaft (FAUB) hat beschlossen, die methodische Berechnungsbasis der Zinsstrukturkurve beizubehalten, diese jedoch fortlaufend kritisch zu überprüfen.
In seiner Sitzung vom 22. Oktober 2019 hat der FAUB seine Kapitalkostenempfehlungen nunmehr an die am Kapitalmarkt empirisch beobachtbaren Renditen angepasst. Der Beschluss sieht vor, die bisherige Empfehlung der Marktrisikoprämie von 5-7 Prozent auf 6-8 Prozent vor persönlichen Steuern und auf 5-6,5 Prozent nach persönlichen Steuern anzuheben.
Diese Bandbreiten orientieren sich derzeit am unteren Rand der am Kapitalmarkt beobachtbaren Gesamtrenditen von 7-9 Prozent und eröffnen somit die Möglichkeit weiterer Anpassungen in der Zukunft.
Mit der Anpassung der empfohlenen Bandbreite für die Marktrisikoprämien will der FAUB auch zukünftig die marktwertgerechte Bewertung von Unternehmen sicherstellen.
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