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Nachbesserungen bei Corona-Hilfe: Bundesregierung plant Verbesserungen für den Mittelstand

Nach Kritik am Corona-Hilfsprogramm denkt die Bundesregierung laut dpa über Nachbesserungen nach und könnte die Haftungsübernahme für Kredite auf bis zu 100 Prozent erhöhen. Davon könnten vor allem Unternehmen profitieren, die zuvor aus dem Raster der Förderprogramme gefallen sind. Voraussetzung bleibt eine professionelle Ermittlung des Finanzbedarfs.

01.04.2020

Kritik am Hilfspaket

Seit März können Unternehmen Förderungen aus dem KfW-Sonderprogramm über ihre Hausbanken beantragen und dabei – abhängig von der Unternehmensgröße – zwischen 80 und 90 Prozent Risikohaftung durch den Staat in Anspruch nehmen. Bisher ist die Nachfrage nach dem Sonderprogramm jedoch verhalten.

Wirtschaftsverbände warnen vor einer Förderlücke, die vor allem Unternehmen des Mittelstands betrifft. Der Präsident der Sparkassen, Helmut Schleweis, kritisierte in einem Handelsblatt-Interview, dass bankübliche Risikoprüfungen und Rückzahlungsfristen von fünf Jahren einige Unternehmen, die besonders stark unter der Corona-Krise leiden, von vornherein aus der Förderung ausschließen.

Nachbesserung der Bundesregierung

Um diese Lücke zu schließen, plant die Bundesregierung nach Angaben der Deutschen Presseagentur (dpa) erhebliche Erleichterungen im Rahmen der Corona-Hilfen. Im Gespräch seien aktuell folgende Anpassungen:

  • Erhöhung der staatlichen Haftungsübernahme bis 100 Prozent für Unternehmen mit 10 bis 250 Beschäftigten
  • Günstige Kredite in Höhe von drei Monatsausgaben des Unternehmens, max. 500.000,00 EUR
  • Rückzahlung von Krediten nach Leistungsfähigkeit (ähnlich dem BAföG-Modell)

Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, mittelständische Unternehmen stärker in die Förderhilfsprogramme der Bundesregierung einzubeziehen und den Kreditvergabeprozess sowie die Risikoüberprüfung durch die Hausbanken zu vereinfachen.

Das Fördermodell muss durch die EU-Kommission allerdings erst noch bestätigt werden.

Professionelle Planungen bleiben Voraussetzung

Eine Ausweitung der Haftungsübernahmen und ggf. eine bedingte Rückzahlbarkeit würden die aktuell bestehenden prognostischen Unsicherheiten bei der Beurteilung von Kreditrisiken erheblich verringern.

Da aktuell unklar ist, wie lange und in welchem Umfang Einschränkungen im wirtschaftlichen Leben bestehen bleiben, können die Auswirkungen auf bestehende Geschäftsmodelle und die benötigten Finanzmittelumfänge derzeit nur in einem Szenarioansatz als Bandbreite abgeleitet werden. Einige Monate mehr oder weniger Einschränkungsdauer bedeuten in vielen Fällen erhebliche Unterschiede im Finanzbedarf – nicht selten im Millionen-Euro-Bereich.

Dementsprechend unterscheidet sich das Kreditrisiko für die finanzierende Bank zwischen den Szenarien erheblich. Eine 100%ige Absicherung und ggf. ein staatlich garantierter Teilerlass von Schulden würden dazu beitragen, dass eigentlich gesunde Unternehmen die Corona-Krise überleben können.

Trotz allem bleibt eine realistische Planung der Corona-Krisenzeit und der anschließenden Erholungsphase Voraussetzung für eine verlässliche Prognose des Finanzbedarfs und sorgt für Sicherheit in unternehmerischen Entscheidungen. Dabei sollten Sie möglichst verschiedene Szenarien betrachten, vor allem, wenn unterschiedliche Verläufe des Pandemiegeschehens Ihr Geschäft entscheidend beeinflussen.

Nutzen Sie unsere langjährige Erfahrung in der Finanzierungs- und Sanierungsberatung. Wir finden das passende Fördermodell und erstellen gemeinsam mit Ihnen alle notwendigen Unterlagen – von der kurzfristigen Liquiditätsplanung bis zum langfristigen Planungsmodell – und das schnell und nach Bankstandards. Denn professionelle Unterlagen und Planungen beschleunigen Finanzierungsentscheidungen erheblich. So kommt Ihr Unternehmen umgehend wieder auf Kurs.

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